Me and myself |
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Sonntag, 9. Juni 2002
AUS-SATZ WETTBEWERB Nr.1
thorsten
19:54h
Ausschreibung: WETTBEWERB Nr.1 Liebe Literaturinteressierte, liebe Netzschreiber, der Aus-satz (www.aus-satz.de) sucht Texte zum In diesem Wettbewerb sind Prosatexte erwünscht. Inhaltlich sind außer der Vorgabe "Leben" keinerlei Der Text darf noch bei keinem anderen Wettberwerb Als Preis winkt ein Buch, dessen Titel noch nicht Texte können als reine Plain-Text-Datei oder als
Einsendeschluss für Texte ist der 30. September Viele kreative Ideen wünscht, Thorsten ... Link Freitag, 7. Juni 2002
last 5 days
thorsten
18:39h
gehen lesen stehen fahren liegen schreiben hören sehen schmecken streicheln essen laufen springen ruhen denken trinken rauchen weinen meinen schreien flüstern lachen drehen läuten ... Link Donnerstag, 30. Mai 2002
kind.heit und morgen (für mone)
thorsten
22:40h
kindgleich. ich einig mit der meinung, meiner. spielwiese, auf die selbe weise auf der wiese gewesen, damals, als kind. im spiel die zeit vergessen, essend und kirschkerne spuckend. so schön, schau ins land. heute denkend und dankend, wie es denen wohl ergeht, die dies nun erleben, als kind, im jetzt. schaue aus der eigenen vergangenheit hinüber in mein jetzt erwachsenen leben, teil in mir doch immer noch kind, nicht immer nach außen. ... Link Sonntag, 26. Mai 2002
verwirrt 3 [teil 1]
thorsten
09:50h
stillgestanden. wir erreichen in kürze die vorgegeben sollmenge. über uns der himmel, der eingang in greifbarer nähe. schreiben macht frei. willkommen im kommunikationslager. schwarzgestiefelte wörtertruppen marschieren auf. in reih und glied. stillgestanden. keiner rührt sich, keiner tanzt aus der reihe, alle funktionieren nach dem willen der maschine. dies ist das kommunikationslager. hier werden sie ihre verfehlungen erkennen, bereuen und dafür auch ihre gerechte strafe erhalten, um wieder rein zu werden. hier erlernen sie die konformität, die ihnen die berechtigung zur funktion in der gesellschaft ausstellt. hier werden sie wieder eingegliedert. wenn sie es überleben. sehen sie da hinten, ich erkläre es ihnen zu abschreckung, die wörterleichen, ineinander verschlungene geschundene leiber, die gliedmaßen entstellt und aus ihrer natürlichkeit gerissen, wie sie mit hilfe großer eisenschiebschauflen, planierraupen dienen uns als hilfe, in die aufgerissene erde geschoben werden. hunderte um hunderte verschwinden. tausende um tausende ermordert, aus welchem grund? kritik tötete ihre berechtigung auf teilnahme am kanon. sie sind nun im kommunikationslager. dies war früher ein umerziehungslager, wir sonderten unreines nichtkommerzielles gedankengut aus, heute ist dies ein vernichtungslager. die öfen laufen auf hochtouren, alles ist vorbereitet. wer früher menschen verbrannt hat, verbrennt heute auch bücher. unwerte gedankenansammlungen werden im keim erstickt. sie sind nicht gesellschaftfähig. sie bringen dieser gemeinschaft keinerlei nutzen. sie sind unwürdig. einzelne seiten werden herausgerissen, gesammelt hinter den hütten, vielleicht verwertbar. umgeschmolzen, umgeschrieben, in eine andere, akzeptierte, kontrollierte form gebracht. willkommen im kommunikationslager. sie haben ihr leben an der pforte abgegeben. ... Link
verWIRRT 1 + 2
thorsten
09:39h
VERWIRRT 1Kontrolliert von Rainald Goetz liegt kontrolliert neben mir. Seine Gedanken(gänge) regen einen Menschen VERWIRRT 2Ohne Verwirrung scheint das Leben gar nicht zu funktionieren. Die Verwirrung geht also weiter, Hirngedanken schlagen ein weiteres Mal mit furchtbarer Offenheit und Schonungslosigkeit um sich. Dachten zumindest die Leser, als sie sich wieder auf einen neuen Teil einstellten. Doch es wurde anders. Es wurde verwirrend. Denn anders als die Kindsoldaten aus dem letzten Krieg wurden nun erwachsene Streitkrägte in die Schlacht geschickt. Die Themen, die Ansprüche änderten sich. Alles wurde anders. Keiner hatte mehr Halt an etwas, das ihm bekannt war. Keiner konnte mehr sagen, wo das Oben sich mit dem Unten in der Mitte zu Neutralisation traf. Warum auch. War doch alles gut so, jeder lehnte sich in gemütlicher Verwirrung zurück. Die Finger drückten die Tatsen auch von alleine, obwohl es mir heute schwerfiel. Meine Finger schmerzten vom vielen Schreiben. Ich bekam kaum noch Luft. Schwerfällig. Fallenlassen in die Gedanken war heute beinahe nicht möglich. Werde die Nacht mit ihren Tra! Da stehen sie nun also und braten sich das rohe neue Fleisch an, das ich ihnen geschenkt habe. Und als ich dann den Vater fragte, wohin er mit dem Esel und dem Holz wolle, das er auf des Esels Rücken geladen hatte, da schaute er nur traurig und befahl mir zu gehen. Wir schritten Stunde um Stunde den steilen Bergpfad hinauf. Weiter und immer weiter. Oben angekommen schichtete er das Holz und entzündete es. Dann befahl er mir unter Weinen mich zu entkleiden. Ich sollte ein Opfer sein für den Herrn. Als ich mich aufs Feuer legen wollte, öffnete sich der Himmel und der Herr befahl meinem Vater und mir einzuhalten und lobte uns wegen der bestandenen Prüfung. Von da an wurde die Literatur, die man sich an den Feuern erzählte, erwachsen. Verwirrt. Und heute noch schauen sie Gedankensoldaten, aus den Kinderkampfschuhen entwachsen, manchmal schwermütig auf ihre kindlichen Schlachtfelder zurück. Es war Mittwoch, beinahe ein Tag wie heute, als die Tiere die Herrschaft übernahmen. Ich schaltete den Fernseher aus und dachte lange über diesen Zeichentrickfilm nach. Mutter, ich war zu Besuch, brachte Tee. Die Halsschmerzen zogen weiter. In mir. Verwirrt. Stunde um Stunde trieb die Musik im Hintergrund mich durch Texte. Meine Hände, langsam schmerzend, befahlen den Fingern an ihren Enden noch ein wenig den Dienst zu verrichten, dann wollten sie streiken. Ich war verwirrt und geisteswach. Gut.
Fünfzigtausend beim Kreuzweg am Kolosseum sagte eben der Mann im Radio. Das sind viele Leute, mehr, als in meiner Heimatstadt leben. Dazu, neben dem Mann, kommt Prodigy aus der Stereoanlage. Kreuzweg mit Prodigy. Und das Kolosseum in meiner Stereoanlage. Mutimediale Aufbereitung, für unsere Kinder sicher einmal nichts mehr besonderes. Für mich überwältigend. Dabei gelesen und Ideen für das Schreiben gesammelt. Jetzt beim Schreiben auch gleichzeitig die Musik, ohne den Mann im Radio, dazu aber das Lesen der simultan gestalteten Schrift am Bildschirm. Schleift sich ein in den Kopf. Schleift die Gedanken. Ungeschliffene Wortbrocken gleiten geschmeidig, da membranenabgeschliffen, durch die Finger nach außen. Sommerlicht klaut sich durch die Fensterscheiben, die geputzt werden müssen, doch es ist zu kalt dazu, die Kälte vor den Scheiben lügt einem ins Gesicht. Man kann denken, es sei warm, dabei ist es sogar empfindlich kühl, unverschämt. Meiner Gesundheit wäre es nicht förderlich, dem Körper ein angenehmes Klima vorzugaukeln. Abends werde ich wieder in warmen Wolljacken auftreten, auf der Nachtbühne, der Bühne des Nachtlebens. Verwirrt. Es ist alles so schnell, so unwirklich. Osterhasen lachen mir schokoladig süß entgegen und ich schau sie nur an, früher aß ich sehr gerne diese Süßigkeiten. Ostern ist aber kein süßes Fest. Ein Fest der Wärme, der Nähe, doch das Wetter läßt es einen vergessen, man richtet sich nach Äußerlichkeiten. Verwirrende Jahreszeitensituationskomik. Verwirrt und gekühlt.
Und dann nimmst du dein Leben selbst in die Hand, ziehst die Gelegenheit beim Schopf heran, mit einem Handstreich, alle Entscheidungen und Gedanken denkend vom Tisch gefegt. Spontan und doch immer mit den Hintergedanken schädelig im Hirnkasten schaust du dich in deinem Leben um, drehst dich vom Punkt groß a, also A, zum Punkt groß b, also B und schaust zu, was dabei heraus kommt, was auch immer ein Nachsehen bedeutet, einmal, weil die Gelegenheit zum Eingreifen ja schon durch das Zuschauen vorbei ist, andererseits muss man aber auch mit seinem Leben schonmal nachsichtig sein, schließlich, solange man kein Buddhist ist und dan sowas glaubt, oder eben eine andere entsprechende Glaubensgemeinschaft, hat man ja nur dieses eine Leben. Also nimmt man es am besten selbst in die Hand, ist sowieso besser als eine Fremdkontrolle, denn dann ist man nicht mehr Herr seiner Gedanken, seiner Taten. Diese Unfreiheit nützt dem Menschen nun wirklich nichts, denn irgendwann, so gut kenne ich d! die radikalste form der zerfarbung menschlichen gedankensondermülls ist die bestreichung der restdaten mit natürlichen pigmentstoffen. verwirrung ist zu erreichen durch eine mischung der gefühlsduselei mit streng getrennten schwarz- und weißtönen, die in ihrer herrschenden form vorrätig sind. durch eine genaue abgrenzung vom farblichen bodenpersonal des tuschekastens ist eine hirnausweichliche überlagerung asynchronen farbbefleckungen mit einem strich durchaus zu unterbinden und daher auch nicht möglich. schattierungen behalten weiterhin ihr privileg auf ein einspruchsrecht innerhalb von vierzehn tagen nach eingang des zugehörigen poststempels ihres regierungsbezirkes. besonders in asiatischen malstuben ist eine kastenbildung bemerkbar. selbst in den kleinsten tuschekästen spielen sich grabenkämpfe zwischen den farben an sich und dem revoltionären deckweiß ab. trotz anstrengung eines heereskommandos mit eisernem pinselstrich wurden noch keine friedlichen koexistenzmöglichkei! totale verwirrung. tropfenartig ziehen gedanken durch die schwämme meiner hirnwindungen. übersättigt. kann keine ordung im moment in dieses überangebot bekommen. satt. so satt im moment. aus meinem mund nur ein so stummer schrei, der doch ungehört verstummt. stehe am fenster, weit geöffnet. die hitze in der wohnung ist unerträglich. mein körper hat zusammen mit der heizung, die fälschlicherweise noch aufgedreht war, alles über die grenzen erhitzt. nässe zeigt sich auf meiner stirn. vor dem fenster, dieser freie kühle wind, der gedanken aufnehmen kann wie regen, der sich in wolken speichert. hinaus trägt in die weiten, weit über das land. antworten auf fragen, zu denen worte fehlen. wie ein keil ins hirn getrieben. schmerzverkrampft dagegen zu wehren versucht, zurückgezogen, nicht erkannt weiter gefüttert. keine absicht, keine böse absicht dahinter, wobei mir doch die absicht der worte so klar war, der inhalt so wichtig. doch wie soll man sich zwingen, wenn die sperren, dieser gedankenstaudamm so massiv manifestiert ist, auch in der persönlichkeit. finger schmerzen beim schreiben, weil sich der kopf dagegen wehrt. totale, globale und allgegenwärtige verwirrung in diesem gedankenzustand nun. schließe das fenster, schließe mein fenster nach außen für diese nacht. will alleine sein mit mir. wollte die nacht nächtlich erlebend erleben. hinaus in die welt, die menschen, die hirnrinden vollpumpen mit musik. bis zum nächtlichen einkaufscenter kam ich, an dem menschen treibstoff kaufen, für ihre autos, für sich, wenn die anderen möglichkeiten schon geschlossen haben. totale zerwirrung. das eben war mehr, als ich vertragen konnte. muss ich mir eingestehen, auch vor mir. so ein ungewolltes unwohles gefühl. fühlte mich so entsetzlich schwach. wollte dann nur noch vor mir mein gesicht wahren, mich nicht verstecken müssen vor dem nächsten blick in den spiegel. traf mich wirklich direkt, einhundertprozentig mitten ins gesicht. sitze nur gekauert in einer ecke der wohnung, trinke langsam die sinne zusammen und im gleichen moment wieder auseinander. kühl rinnt es die kehle hinab. sauge das blech förmlich aus. gierig nach nebel. noch eine blechummantelung leer, noch eine, eine noch, dann höre ich auf. es wirkt schussartig. sitze nun da und schreibe. wirklich verwirrt. einmal in voller gedankenwahrheit. oder doch nur traum. kann im augenblick die realität nicht greifen, die so verschwommen verwirrend direkt vor mir klebt, doch so weit entfernt von dem ich- empfinden. fühle mich wie ein schatten, der im moment angst hat, die lichtquelle seiner existenz könnte erlöschen. verwirrt. ja, auch ein wenig, doch andererseits so klar. entscheidung war deutlich, auch für mich mir gegenüber. ob sie verständlich war. ich kann es nicht sagen. nicht autobiografisch, wie aus einer anderen welt. realitäten beginnen zu verschwimmen. betrachtet von außen, auf das innen hin durchleuchtet. mehrere sichtweisen erlaubt. goetz beschreibt solche projektionen sehr gekonnt. konnte ich bis jetzt noch nirgends lesen. kammererlebnis. der tisch, die klopfenden tropfen an den geschlossenen fenstern. eine unwirkliche phantasterei und raserei des imaginären, des geistes, der sinnvorstellhaftigkeit. ein drehen um sich, mit sich und in sich selbst. ein zirkulieren in der eigenen umlaufbahn. ein schlag ins herz, ein stich ins gesicht, ein zum krüppel werden auf eine besondere art. ein kampf mit dem nichts, dem drohend verschlingenden monster, das leben heißt. minutenlange starre, dann nur noch eine einfache bewegungslosigkeit. im schreiben eine nicht aufhörender gedankenfluss, der von hinten anzeigt, er möchte auch noch drankommen. und doch scheint es, als schreibe die hauptperson nicht über sich. beobachtet nur. verwirrend. verwirrt. ist auch so, scheint so, kann nur so sein, ist so. der regen zeichnet derweilen mit tropfenstrichen irre muster an die scheiben, erlaubt sich sein spiel auf glatter fläche. der hauptdarsteller spielt mit gedanken, schreibt gedanken, spielt mit sich, dem schreibenden, dem leser, dem publikum. sehr geehrte damen und herren, sehen sie sich diese traurige inszenierung an. und doch alles nur ein reales schauspiel des lebens. oder nicht, doch nicht wirklich, oder sicher auch, wenn sie meinen, ganz bestimmt. verwirrt. gar nicht so einfach, wie sie vielleicht denken. versuchen sie es einmal. man könnte meinen, es wäre so passiert. oder vielleicht doch nur ein gedankenspiel. wie ein traum. eine fata morgana. eine wüste luftspiegelung wie in der wüste, wüstengleich in ihrer kraft.
monotonterroristisch und unwahrscheinlich technoid hämmert der fernseher aus seinen boxen diese musik eines musiksenders für anscheinend um diese uhrzeit schon herumravende kids. die herumspringenden soundfetzen klumpen sich in meinen ohren fest und stören mich so eindeutig und auf eine sehr unverschämte weise beim denken. ziehe voller entrüstung in betracht, den stecker, die lebensenergie der bildkiste, aus der wand zu ziehen. entscheide mich dann doch für einen senderdurchlauf in sprintgeschwindigkeit. bilder des tages, filme, talkshows, alles zieht in einem sekundenrhythmus so unwahrscheinlich bunt und weichgespült an mir vorbei. zeige dem fernseher ein buch und verkünde ihm, wie arm er doch in manchen bereichen ist. wobei, das fernsehen hat natürlich auch seine berechtigung. mir aber ist ein buch, ein gutes, ein gutes buch immer noch eine liebere unterhaltungsmöglichkeitsmethode. aber der geschmack ist verschieden. und lässt sich nicht verwirren. auch nicht durch die bun! und hinten, in den letzten reihen, laufen schon wieder die eisenbeschlagenen stiefeltruppen auf. sie machen mir angst. sie agieren noch größtenteils im verborgenen, zeigen sich nur selten, wenn, dann geschlossen und mit gewalt. gewalttätig. warum kann man nicht mehr unternehmen. verwirrend. ja, gesicht zeigen, den ärschen ein gesicht zeigen, ihnen ins gesicht schauen, bis sie wegschauen. sich schämen. verwirrt. verwirrt sind diese menschen. irre sind sie. sie sind nur ein tropfen auf den heißen stein, doch diese tropfen werden mehr,sie kühlen irgendwann den stein ab. soweit darf es nie kommen. nie wieder. nie wieder blindes nachfolgen. wie konnten sie nur nachfolgen, aus angst? die greueltaten aber waren doch so offensichtlich, wie konnten sie nur. und wieder laufen die stiefeltruppen. nicht mehr in der letzten reihe, sie sind eine nach vorne gekommen. sie suchen sich ihren weg, der auch vor leichen nicht halt macht. ich bin verwirrt über soviel menschliche dummheit. 1 können sie mir den weg zur hinrichtung sagen Exekutive als ausführendes Organ einer Exekution ist legalisiert nur der Legislative nachgeschaltet, auf die sich die Judikative elegiert beruft. Der Ruf der Freiheit, der man beraubt wird, raubt einem die Sinne, wenn er durch die schalldichten Mauern schallmauerndurchbrechend schnell geschrieen wird. Angeklagter, die Anklage klagt sie des kläglichen Verbrechens an, ihre Meinung nicht nur gesagt zu haben, sondern sie besitzen noch die besessene Besserwisserei und die dazugehörige Frechheit, zu dieser Meinung auch weiterhin noch standhaft zu stehen. Schämen sie sich nicht nur, sie schamloser Abfall, sie Staatsmüll, sie Nichts, bereuen sie auch als reumütiger Sünder ihre Staatssünde. In wie vielen Ländern der Erde gibt es noch Folter, Beugestrafen und Einzelhaft? Wo wird noch exekutiert. Die Exekution ist nahe, der faulige Atem fliegt einem straight ins Gesicht. Bush ist 100 Tage im Amt, ahnt denn keiner, dass ein solcher Jubiläumstag eigentlich nach einer Feierlichkeit schreit. Lasst uns einen töten, nur einen kleinen Sünder, raus aus seiner Zelle, festgezurrt und kurz einen Stich. Dann vom Puls getrieben das Gift durch die Kanäle gespült. So medienunwirksam, doch nicht übertragbar. Auf Sendekonzepte, in die Fernseher der Menschen überhaupt. Nach der Hirnrichtung kommt die Hinrichtung. Wobei Übergänge durchaus fließend sind. stillstand ist untergang. untergang ist dann folglich auch stillstand. ein schiff geht also unter, da es stillstand. ein schiff steht still, deswegen geht es aber noch lange nicht unter, trotzdem wundert man sich. wieso steht es? fehlt brennstoff? möglich. oder ist es ein segelschiff, dann kann der wind fehlen, die frische kraft. ist das schiff vielleicht sogar schon an der küste angelangt, ohne dass es die insassen bemerkt haben. wieso ich jetzt die fragezeichen weglasse. vielleicht sind die antworten zu klar, vielleicht sind es aber ja auch keine fragen. ein körper, dessen stillstand eintritt, geht unter, verschwindet von der bildfläche. es wird kein leben, kein sauerstoff mehr transportiert, der körper stirbt ab, vorher dann noch das gehrin, beides rettet sich kurz noch durch elektrische reize. spielt noch einen kleinen lebensatem vor. doch irgendwann ist es unübersehbar. oder riechbar. wenn der körper zu faulen beginnt. schon am lebendigen körper merkt man das. aber der tote körper verrottet schneller, fault mit höherer geschwindigkeit. muss jeder selbst wissen, wenn er noch am leben ist, ob er was dagegen tun will, ob er den körper weiter verrotten lassen will. tote körper sind sowieso leer, aufgebraucht. nur schnelle gedanken. wie das leben. immer noch irgendwie das gefühl von stillstand. stehen sie wenigstens gerade, wenn ich mit ihnen spreche. still stehen, manchmal gar nicht so einfach, wenn man in einem sturm steht. den mann stehen. man sollte da stehen, wo man sich wohlfühlt. wohl, etwas fühlt man immer. zum beispiel die momentanen kopfschmerzen, diese garstigen begleiter. wetter und stress. straßen liegen da vor einem, so ein weg, so ein hingebauter. den soll man gehen. ein fuß vor den anderen, immer mal wieder umdrehen, den horizont anpeilen, abschätzen, wie weit der hintere horizont schon weg ist, wie weit man aber noch gehen muss, bis der horizont, der vor einem liegt, ankommt, bis man ihn berühren kann. dieser wunsch, einmal den horizont zu berühren. still dastehen und den boden unter den beinen sich bewegen lassen. das gefühl, den horizont berühren zu können. der wunsch nach der gleichmäßigen wellenförmigen bewegung, nach ein wenig ruhe. nach einem sich bewegen lassen, der horizont kommt auf einen zu, man muss eben einfach nur abwarten. verwirrte tage verstrichen, ohne eine entwirrung. immer wieder daran gedacht, schreibend die sachen wieder vor augen zu sehen. mehr in analoger denn in digitaler form wurde die inneren studien, jedoch nicht minder sorgfältig, weiterbetrieben. getrieben von dem verlangen zu sehen, was in den gedankengängen, von außen ja nicht einsehbar, vor dem eigenen inneren auge auf der bühne der persönlichkeit für ein stück gespielt wird. interessant, nie weiss man, was heute gegeben wird, eine komödie, eine tragödie, ein lustspiel mit tragischem ausgang, vielleicht ein grotesk erscheinendes stück, das doch die lebenswirklichkeit in einem beinahe erdrückend real realistischen und ungeheuer genauen blickwinkel aufzeigt und widerspiegelt. in den tagen der letzten zeit fiel das irgendwie auf dem althergebrachten weg des auf- dem- papier- schreibens doch leichter. woher das kommt, eine frage, die ich nicht beantworten kann, obwohl es sicherlich interessant wäre. werde nun die verstreuten analogeinträge analog zu den neuen digitalen einträgen einflechten, in ein netz aus gedankenstücken.
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